Eine nette Geste von Kanzlerkandidat auf dem Cover des Magazins der Süddeutschen Zeitung: Angesprochen auf seine Spitznamen wie "Problem-Peer" gibt sich Steinbrück ganz cool. Ohne Kommentar zeigt er den erhobenen Mittelfinger. Eine Geste, die in Deutschland und darüber hinaus sehr verständlich ist. Der SZ-Fotograf hält drauf - und löst eine neue Debatte über das soeben erst rehabilitierte SPD-Fettnäpfchen aus.
Gerade hatte Steinbrück noch wie ein Sieger ausgesehen. Im Rededuell mit Kanzlerin Merkel behauptete er sich gut und in der Wahlkampfarena stellte er sich den Fragen des Publikums. Dort wirkte er sogar deutlich besser als die amtierende Kanzlerin, die in diesem Rahmen allen Homosexuellen des Landes verbal den Mittelfinger zeigte. Und jetzt das! Es wirkt fast so, als würde Steinbrück nicht gewinnen wollen.
Wie die Süddeutsche Zeitung heute mitteilte, entschied sich Peer Steinbrück sogar aktiv dazu, den Finger drucken zu lassen. Gegen die Empfehlungen seiner PR- und Presseleute. Fast hört man den kantigen Norddeutschen sagen: "Lebt damit".
Spaß im Internet
![]() |
Twitter-User Benjamin Nickel @benjaminnickel brachte diese Perle hervor. |
Natürlich ist dieses Bild auch ein gefundenes Fressen im Internet. Innerhalb von Stunden gab es erste Grafiker, die sich mit Photoshop an die Arbeit machten. Für Peers Finger wurde sogar ein eigener Tumblr-Account eingerichtet, auf dem immer neue Bilder veröffentlicht werden. Und im Kurznachrichtendienst Twitter explodierte für eine Sekunden das Internet. Viele Bilder, manche für Peer Steinbrück, manche gegen ihn, geistern durch das Netz. So ist Steinbrück unter anderem als Rockstar zu sehen, oder aber das inzwischen berühmte Gesten-Plakat der Angela M. in abgewandelter Form. Eine Sammlung der besten "Meme" trugen die Kollegen auf Süddeutsche.de zusammen.
Kann der Problem Peer jetzt noch Kanzler?
Wenig später wurde dieses Bild von dem wohl der SPDler zugehörigen @DocHubee gekontert.
Es ist ein Finger, der Wahlkampf macht.
Vieles hat Peer in den letzten Monaten auf sich geladen. Von der Flasche Wein, die unter 5 Euro "nicht genießbar" sei, den Beleidigungen auf Wahlkampfveranstaltungen und seinen lange umstrittenen Gagen für Reden konnte man vieles lesen. Dass es nun sein ausgestreckter Mittelfinger ist, der im Endspurt der Bundestagswahlen noch einmal durch die Medien geht - es wird ihm nicht helfen.Vermutlich wollte Steinbrück erreichen, als Macher und starker Mann dazustehen. Doch das will der Wähler nicht sehen. Viele mögen Kanzlerin Merkel mit ihrer abwartenden, ruhigen Art lieber. Ihnen ist es egal, dass sich das Programm der CDU und SPD nahezu nicht unterscheiden. Das zeigen auch diverse Umfragen und Trends. Ein Steinbrück, der ehrlich von (beidseitig geplanten) Steuererhöhungen spricht und Journalisten den Mittelfinger zeigt passt da nicht ins Bild. Ihm würde nur noch Helfen, wenn sich Mutti selbst so in Pose werfen würde. Die passende Kollage gibt es dazu ja auch schon!
Macht sich auch nicht schlecht als Problem-Peer. Kanzlerin Angela Merkel. |
Keine Kommentare on "Peers magischer Finger"